#6 Malmö, Murphy`s law
..abends hatte hier in Vallensbäk Hafen noch eine Oldiesband schwer Rock`n Roll aufgespielt, und wir durften auf grobem Kiesboden das Tanzbein schieben.
Sa 8.6. wir haben mit unserem Rädern einen Besuch im "Arken Museum for modern Art" abgestattet. Ein berauschendes Gebäude mit entsprechenden Exponaten.
So 9.6. Pfingsten. Wieder die Frage, die uns seit Beginn unserer Reise umtreibt, wollen wir es wagen, bei einer Wetteraussicht mit viel Wind aufzubrechen. Bisher war der Törn dann immer viel angenehmer als erwartet. Also bei SW 4-5, Böen 6, auf nach Malmö, und es war wieder genau richtig. Wir sind mit kleinster Genua losgesegelt und am Ende stand Vollzeug.
Jetzt stellten wir fest, dass unser AIS, Automatic Identification System, auf unserem Plotter auf einmal fehlt. Es dient der Kollisionsverhütung, weil damit die anderen Schiffe auf der Bildschirmkarte dargestellt werden……die richtige Software Einstellung dazu findet man dann im Hafen nach Stundenrecherche im 300Seiten Manual im Internet.
Mo 10.6 (in Schweden kein Feiertag)
Malmö gefällt uns sehr, modern, großzügig, jung. Wir hatten wieder Leihräder, diesmal komfortable. 16° kühl und bedeckt. Mit unserem Kühlschrank haben wir uns arrangiert. Er ist halt wenig temperatursensibel, und schaltet erst ein, wenn die Temperatur schon zu hoch ist. Dann greifen wir manuell ein.
Unser Blogger, Bernhard, meinte: "die technischen Probleme (irgendwie ja das Salz in der Suppe!) sind offensichtlich gelöst. " Also wegen der Maleschen an das Salz in der Suppe zu denken, war uns noch nicht eingefallen.
Darüber ließe sich aber diskutieren. Gerade hat der US Schriftsteller Jonathan Franzen sich Silicon Valley, Google und Co vorgeknöpft, das sich ja zum Ziel gesetzt hat, das Leben der Menschen leichter zu machen. Er fragt, "ist es gut, dass man keine Landkarte mehr zur Hand nehmen muss, dass man sich nie mehr verfahren oder verlaufen kann? Ohne Schwierigkeiten, ohne Hindernisse, ohne Wissen, um das man kämpfen kann, wird das Leben bedeutungslos". Wir dagegen sehen die Welt noch nicht von einer so hohen Warte. Bei uns ist es eher umgekehrt. Wir haben schon vom süßen Kuchen des Digitalen genascht und stellen fest, dass wir seine Errungenschaften nicht mehr missen wollen. Uns kommt jetzt ein anderes Gesetz in die Quere: Murphy`s law, alles was kaputt gehen kann, geht auch kaputt. Unsere Bewährung besteht nun darin, diese Probleme zu lösen, und damit bekommt das Leben wieder einen Sinn..
Di 11.6. Wenig Wind ist angesagt und Sonne, dann verbringen wir noch einen Tag in dieser Stadt mit dem höchsten Wohnturm Skandinaviens. Wir haben dann noch einen persischen Fahrradladen gefunden, der sich schnell und bestens um das Hinterrad meines Klapprades gekümmert hat.
Wir hören auch von anderen befreundeten Seglern, dass es nicht ohne Schwierigkeiten abgeht.
Morgen steht Helsingborg auf der Tagesordnung.