#17 Kristianopel, Karlskrona

Sa 11.8. Also wir haben es gewagt, um 5:30 Uhr stachen wir in See, unter Motor mit Großsegelunterstützung. Nach dem präzisen Wetterbericht mussten wir mit heftigem Gegenwind und aufbäumender Welle kurz vor Kristianopel rechnen, und genau so geschahs. Das Anlegemanöver mit Heckboje bei Seitenwind S 5 gestaltete sich kräftezehrend, aber ohne Blessuren. Die nachfolgenden Yachten hatte auch ihre Probleme beim Anlegen, denen konnten wir helfen. Eben fest, zog ein Gewitter auf, mit Blitz, Donner und Hagelbrocken. Neben der Dramatik gab es auch einen positiven Aspekt. LILI war in den heißen, staubigen Tagen arg verdreckt, die Hagelkörner wirkten jetzt wie Sandstahl und putzten das Deck. Wir liegen jetzt also an der Südostecke von Schweden und erwarten leider für uns ungünstige südwestliche bis westliche Winde. Das bedeutet abwarten, wie heißt es doch: "nur der geduldige Skipper, hat immer guten Wind".

 

So 12.8. Heftige Wind aus Süd und entsprechende Welle haben uns davon abgehalten abzulegen, ein schöner Hafentag schloss sich an.

 

Mo 13.8. 9:20 die Kuchenbude hatten wir schon aufgebaut, es sollte regnen, eher Schmuddeln, bei 18°, dafür Flaute und keine Welle. So machen wir uns gemütlich auf den Weg nach Karlskrona. Durch den landschaftlichen Karlskrona Schärengarten sind wir bei halbem Wind mit voller Gena unter der Möcklesundbrücke (18m) hindurch. Gleich wollten wir unseren Diesel nachfüllen, aber vor einem Automaten, der nur Schwedisch konnte, haben wir zunächst kapituliert. Wir entdeckten eine Telefonnummer, die wir mit der deutschen Vorwahl wählten. Das Gespräch war etwas einseitig, ich konnte die Servicedame hören, sie mich aber nicht. Eine solche Erfahrung hatten wir schon mit Henrik erlebt und wussten, dass es in Schweden ohne unsere Vorwahl funktionieren kann, Bingo, 119 Liter passten in den Tank, Verbrauch für 72 Stunden motoren. Dann endlich haben wir unseren Kaffee unter der Kuchenbude genossen.

 

Di 14.8. erfahrene Salzbuckel, unsere Segelnachbarn, hatten uns geraten noch einen Tag in Karlskrona zu warten, bis der Wind günstig steht, bis Simrishamn, 56sm. Ein schöner Sommertag mit Museumsbesuch und Schlendern durch die Stadt. Wenn unsere Reise in diesem Tempo weitergeht, dann schaffen wir es leider nicht bis zum 17.8. in Hamburg zum großen Geburtsagsfete unseres Vetters Ralf. So musste ich ihm also absagen, so leid es uns tut.