#10 Dalarö, Hafenhavarie - Stockholm
So 17.6-Di 19.6 von Nynäshamn ging es weiter durch die Schären bis Dalarö SO3-4 Sonne und ein paar Wolken 22° mit vollen Segeln Halbwindkurs, als es bis 4 Bft aufbrieste und wir über unser Rumpfgeschwindigkeit 7,2 kn heizten, verkleinerten wir die Segel mit 2 Reffs. Die wir beim Abflauen wieder rausdrehten. Auf einem Bug war das eine unkomplizierte, gerade Strecke. Dalarö ist ein bezauberndes Örtchen, hat uns mit seinen traumhaften Ausblicken und schönen Villen beeindruckt. Der Hafen ist klein mit 40 Gästeplätzen und freundlichem Hafenmeister.
Bis dahin alles gut, aber das Wetter schlägt um, Böen um 8Bft. Wir sitzen im Gartenlokal, es fängt an zu gießen, es wird kalt, vom Fußball nicht zu reden. Aber was ist los in Berlin ?
Wir liegen hier zwar recht gut und können den Sturm abwettern. Eine Bavaria 50" wird vom Wind so erfasst, dass der Metallausleger, an dem sie festgemacht war, vom Ponton abbricht. Der dicke Pott muss sofort geborgen und verlegt werden, niemand befindet sich an Bord. Der Hafenmeister hat zwar einen Schlüssel, kennt sich aber mit dem Kahn nicht aus. Ich werde gefragt, weil ich doch auch eine Bavaria habe. Aber bei dem Sturm vergeht einem das Heldentum. Ein anderer Schwede wird geholt und verheddert sich beim Ablegen, das Schiff treibt immer tiefer in den Hafen und liegt am Ende quer vor den anderen Booten. Die Schiffsrettung SAR wird angefunkt und eine halbe Stunde später bugsiert sie das havarierte Schiff heil in eine Box. Viele Hände haben geholfen, niemand wurde verletzt, und der Schaden hielt sich in Grenzen.
Der Starkwind soll sich legen, und so planen wir, am nächsten Tag nach Stockholm aufzubrechen. Dort sind wir mit Petra, Pieter, unsere Holländern, und Sonja und Henrik verabredet.
Mi 20.6. Wir wollen früh los, damit wir die Gäste in Stockholm rechtzeitig zum Kaffee empfangen können. Die 25sm haben wir bei West 4-5, Böen 6 zunächst mit Groß und Genua 2 fach gerefft zurückgelegt, der Wind kam aber immer mehr von vorn und dann half nur noch das Maschinchen. Das Baro fällt auf 998 und der Himmel verfinstert sich. Regen und Kälte machen sich breit als wir in Stockholm, Wasahamnen einlaufen. Unsere Besucher erklimmen LILIS Bug und nach einem gemütlichen Kaffee im Salon suchen wir gemeinsam noch ein uriges Lokal auf.