Segeltagebuch # 12 von Karlskrona nach Kristianopel
Frühstück im Cockpit. Endlich eine schwedische Simkarte erworben und mit Nachhilfe zum Laufen gebracht. Wir sind damit unabhängig von ungewissen Hafen-WLAN. Diese Kommunikations-IT Aufgaben nehmen schon viel Zeit und Energie in Anspruch, wie auch zu Hause, nur hier unter erschwerten Standortwechseln. Wir hoffen auf den Lerneffekt und darauf, dass im nächsten Jahr nichts vergessen ist. Nebenbei soll ja auch noch gesegelt werden. Es gibt auch noch andere Freuden des Tages, wie das Grillen auf dem Steg mit der Mary-Ann Crew. Aber wegen zu starken Winds wurde das Braten in Mary-Anns Kombüse verlegt.
Von zu Hause erhalten wir irritierende Wetterberichte und Bilder auch vom Schwarzwäldele, es sei alles im "grünen Bereich".
So 26.6. Abschied von Angelika und Jan, unsere treuen Schiffsbegleiter auf Mary-Ann, sie haben ihren östlichsten Reisepunkt in dieser Saison erreicht, wir tingeln weiter nach Norden. Es ist bedeckt der Wind heftig aus SO bis 5 Bft. Wir setzen die Genua und schieben zusätzlich mit Maschine durch die Schären bis zur offenen See, dort geht es nur unter Segeln weiter bis Kristianopel. Auch hier ein sehr leerer Hafen um 14 Uhr, der sich aber noch weiter füllt. Die Sonne scheint, die Sonntagsausflügler schauen dem Hafentreiben zu. Leider kein EM für uns.
Liebe Grüße von der Lili.
Travelreport # 13 von Kristianopel, Kalmar nach Borgholm
Mo 27.6. 9uhr los, leicht bewölkt. Der Südwest beginnt mit 3 Bft von achtern. Nur das Großsegel gesetzt und allmählich briest es immer mehr auf und die Wellen erheben sich auf gefühlt 2 m. Am Ende hatten wir Windstärke 6 und eine Geschwindigkeit von 7,5kn. Man merkt den heftigen Wind von hinten nicht so arg, weil die eigene Fahrt diesen mindert (der scheinbare Wind < wahrer Wind).
Aber beim Bergen des Segels steht das Schiff im Wind und dabei hat man alle Hände voll zu tun, das stark flatternde Segel wieder einzufangen. Im Hafen von Kalmar war nix mit ruhigem Liegen, eine Riesenbaustelle am Ufer schallte mit permanent Ramme bis 19h, und ...
Di 27.6 ...gleich wieder um 6h. Dazu wehte eine Saharawolke von der Baustelle zu uns herüber. Zum Glück lagen wir in der Nähe eines Wasserschlauchs und auf diese Weise hatten wir den mit dem getrockneten Salzwasser vermischten Sand weggeschwemmt und dann abgelegt. Die Sonne, der Wind, wie gestern SW 4, nur konstant, wir haben gleich den Spinnaker gesetzt bis vor die Haustür des Hafens Borgholm auf der Insel Öland. Wieder ein leerer Hafen auch später noch.
Liebe Grüße von der Lili.